Die Elfen
1. Die elfische Geburt
2. Das elfische Erwachsenalter
3. Das elfische Alter
4. Die elfische Gesellschaft
5. Das elfische Leben & Wesen
6. Elfenrassen
6.1. Waldelfen - Sy' Tel'Quessir, Kupferelfen
6.2. Mond-Elfen - Teu' Tel'Quessir, Silberelfen
6.3. Sonnenelfen - Ar' Tel'Quessir, Goldelfen
6.4. Wildelfen - Chas' Tel'Quessir, Grünelfen
6.5. Drow - Dhaeraow (Verräter), Ssri' Tel'Quessir, Dunkelelfen, Ilythiiri
7. Elfische Götter & Glauben
1. Die elfische Geburt
Eine schwangere Elfenmutter tut ihr möglichstes, um ihr Kind in der Elfengemeinschaft zur Welt zu bringen, in der sie selbst geboren wurde; im allerschlimmsten Fall aber lieber in der Wildnis als irgendwo unter Menschen.
Für die Elfen ist die Geburt ein Eintritt in einen neuen Lebenszyklus, ein Ereignis, das das ganze Dorf feiert und mit Tanz und Gesang beiwohnt. Für die Elfen ist eine Geburt nichts dreckiges oder schlimmes, das versteckt werden müsste, sondern lediglich ein großartiges Ereignis für die ganze Dorfgemeinschaft. Elfische Geburten sind in der Regel sehr leicht und beinahe schmerzfrei.
Dies gilt jedoch nicht für halbelfische Kinder - diese Geburten sind oft sehr schmerzhaft und auch lebensbedrohend für die Mutter. Während des Geburtsrituals schwört jeder anwesende Elf, das Kind zu beschützen und nach bestem Wissen und Gewissen zu lehren und vor Gefahren zu bewahren.
Elfinnen können vom Zeitpunkt ihres Erwachsenwerdens (120) bis ca. zu ihrem 550. Lebensjahr schwanger werden; die Schwangerschaftszeit beträgt 12 Monate. Die werdende Mutter entwickelt einen geistigen, starken Bund zu ihrem Kind, bis es sich irgendwann im sechsten oder siebten Schwangerschaftsmonat bewusst bei ihr meldet und von da an mit ihr regelrechten Kontakt hält. Die Mutter lernt in den restlichen Monaten bis zur Geburt ihr Kind kennen und sucht mit ihm zusammen einen ersten Namen aus, den es dann die Zeit seiner Kindheit über beibehält.
Die allermeisten Elfen erinnern sich an den Zeitpunkt kurz nach der Geburt, wenn sie hochgehalten und der ganzen Gemeinde präsentiert werden, und an das besondere, ganz einzigartige Lied, dass die Gemeinschaft für jedes Neugeborene singt.
2. Das elfische Erwachsenalter
Wenn ein Elf die Epiphanie erlebt hat, ändert sich sein/ihr Wesen schlagartig. Er erklärt sich jetzt zum Erwachsenen und wählt einen Namen (meist einen öffentlichen und einen geheimen Namen), der auf sich selbst und/oder den Auftrag seines Gottes hindeutet. Auch wenn Verwandte und Freunde sich vielleicht nur langsam an den neuen Namen und daran, dass der Erwachte nun ein voll gleichberechtigter Erwachsener ist, gewöhnen, so hat der Elf doch mit der Ephiphanie erkannt, dass er jetzt Pflichten und Verantwortungen eines Erwachsene hat.
Ein Verwandter, der den jungen Erwachsenen hartnäckig mit seinem Kindernamen anspricht, ist eines der ersten Dinge, die ein erwachsener Elf in Ruhe zu ertragen lernen muss.
Obwohl sich das Verhalten des jungen Erwachsenen vielleicht nicht ändert und er weiter Vergnügung und Schönheit sucht, tut er dies jetzt, nach dem Erwachen, aus anderen Gründen als in der verspielten Unschuld des Beryn Fin.
Ein Erwachsener Elf hat erkannt, dass er das Böse der Welt bekämpfen muss; auch und gerade dadurch, dass er Schönheit und Lachen auf die Welt bringt und Schönes und Vergnügen erhält. Wenn ein erwachsener Elf etwas Schönes herstellt, und sei es auch noch so klein oder unbedeutend, dann tut er das nicht nur, um sich und seine Umgebung zu erfreuen; sondern auch, um mit der Schöpfung das Gute zu bewahren und eine Verteidigung gegen jedwedes Böse und Zerstörerische zu errichten.
Auch mit dem Erwachsenwerden geben die Elfen ihre Suche nach Lust und Schönheit nicht auf; dennoch kennen auch sie die wahre und ausschließliche Liebe. Allerdings wird Elfen, die jünger als 100 Jahre sind, von einer dauerhaften Verbindung allseits abgeraten. Die allermeisten Elfenvölker rechnen erst Elfen ab diesem Alter als 'wirklich' Erwachsene und behandeln sie auch erst ab etwa diesem Alter so.
Elfen glauben, dass es Seelen gibt, deren spirituelle Suche sich gleicht, und dass sich diese Seelen deshalb verbinden sollten. Wenn sich zwei solche Elfen begegnen, verlieben sie sich auf den ersten Blick sofort in einander. Es gibt nur ganz seltene Fälle, wo diese Liebe vom Gegenüber nicht erwidert wird, und diese enden oft mit dem Selbstmord einer der Beteiligten, immer aber sind viel Schmerz und Trauer involviert.
Im Normalfall empfinden die Elfen dieses sogenannte Thiramin (Seelenbund) bei Elfen, die von anderen Gemeinden zu ihnen kommen; Thiramin mit Elfen derselben Gemeinschaft sind höchst selten, und wenn, dann waren beide Beteiligte meist zuvor erbitterte Gegner oder Konkurrenten.
Elfische Hochzeiten dauern Tage und würden die Geduld von Menschen auf das Höchste strapazieren. Viele Elfen, die den Seelenbund schließen, stellen sich so vollständig aufeinander ein, dass sie ihren Partner als nahe empfinden, auch wenn er in Wirklichkeit weit fort ist; bis zu einem gewissen Grad teilen sie die Gefühle des anderen.
In einigen Fällen "verschwindet" der Bund nach längerer Zeit. Die Elfen sehen dies als Zeichen, dass sich die spirituellen Wege der beiden Beteiligten getrennt haben; dennoch ist so etwas immer ein Grund für große Trauer und Leid; ein überwältigendes Gefühl des Verlustes begleitet solch eine Trennung.
3. Das elfische Alter
Etwa mit dem 600. Lebensjahr setzen bei Elfen die ersten Alterserscheinungen ein. Elfen glauben, dass der Tod und der Übergang nach Arvandor als natürlicher Teil zum Leben dazu gehören, dennoch macht es sie oft traurig, dass sie jetzt, im Alter, nicht mehr soviel Vergnügen empfinden können wie zuvor, und dass die Schärfe ihrer Sinne sie verlässt.
Sie tendieren daher oft zu Isolation und Melancholie. Einige wenige versuchen sogar, mit schwarzer Magie ihr Leben zu verlängern und werden zu grausamen Lichen.
Elfen sterben zumeist entweder durch Gewalteinwirkung oder entscheiden sich freiwillig für ihren Tod. Gegen ihren Willen an Altersschwäche sterben Elfen normalerweise nicht.
Elfen entscheiden sich oft für ihren Tod, wenn sie der Meinung sind, ihre Lebensaufgabe vollbracht zu haben, ein gängiges Beispiel dafür ist der Tod des letzten Coronals von Myth Drannor.
Da er Elfen, Menschen, Zwerge, Halblinge und alle Bewohner der legendären Hauptstadt geeint wähnte, stellte er sein Schwert (als Zeichen des Thrones) zur Verfügung und stürzte sich selbst vom höchsten Turm von Myth Drannor.
Der Bürgerkrieg, der um die Königsnachfolge ausbrach, war einer der wesentlichen Gründe für den Untergang Cormanthors.
Umgekehrt kann ein Elf oder eine Elfe nahezu unendlich am Leben festhalten, wenn er/sie seine Lebensaufgabe als noch nicht erfüllt ansieht. Ein Beispiel dafür ist die gegenwärtige Seldarelle, die Königin der Elfen auf Immerdar, die seit mehr als 1000 Jahren ihr Amt ausfüllt, noch immer in jahrhundertelanger, tiefer Trauer um ihren Gatten, der bereits nach Arvandor ging.
Einige Elfen glauben, dass ihnen mit dem Tod die Wahl frei steht, als neues Leben auf die Erde zurückzukehren oder nach Arvandor einzugehen; oder sogar als ein geisterhafter Verteidiger in der Welt zu bleiben und seine Lieben und ihre Nachfolger zu beschützen. Elfen, denen die Wälder besonders am Herzen lagen, wählen oft auch die Möglichkeit, als Dryade ihr Leben an einen ganz bestimmten Baum zu koppeln, um über den körperlichen Tod hinaus weiter zu existieren.
Es liegt im Ermessen und in der Suche jedes einzelnen Elfen, was er mit seinem Leben und mit seinem Tod erreichen möchte.
4. Die elfische Gesellschaft
Für Menschen ist "die Gesellschaft" wohl eine Gemeinschaft, in der jeder sich ins Ganze einfügen kann. Dies geschieht durch Gesetze, durch Moral und durch Wachen, die diese Gesetze durchsetzen.
Für Elfen jedoch steht das Individuum an erster Stelle. Die elfische Gesellschaft ist grob gesehen in Häusern organisiert, Großfamilien, die verschiedene Gemeinschaften vereinen. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Wie erwähnt ist für die Elfen Freiheit das wichtigste, und so haben die Elfen nur wenige, grundlegende Gesetze, die sie teilen, der Rest ist von Rasse zu Rasse und von Haus zu Haus unterschiedlich.
Aus diesem Grunde ist die menschliche Gesellschaft als eher rechtschaffen, die elfische Gesellschaft jedoch als chaotisch zu bezeichnen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Elfen keine Autorität anerkennen, auch nicht, dass sie Anarchisten sind. Sie pauschalisieren nur nicht. Oft jedoch führt das dazu, dass ihre Urteile gegenüber anderen Personen sehr hart und radikal erscheinen, was ihre oft geschilderte, klischeehafte Arroganz erklärt.
Alle Elfen folgen zwei unvereinbaren Extremen : dem Dienst an der Gemeinschaft und der Suche nach dem eigenen Ich, der Erforschung ihrer Individualität.
Die Elfen nennen dieses Paradoxon : das Du und das Wir.
Während dies anderen geheimnisvoll und merkwürdig erscheinen mag, wundern sich die Elfen, warum viele Menschen die Dinge unbedingt nur von einer einzigen Seite betrachten wollen.
Alle Elfen lernen von Geburt an, dass es in ihrem Leben darum geht, ihre Pflichten sich selbst gegenüber mit den Erfordernissen der Gemeinschaft auszugleichen und zu balancieren.
Es ist die Pflicht eines Elfen gegenüber sich selbst, die eigene Identität zu erforschen, Erfahrungen zu sammeln und die eigene Seele auf das tiefste kennen zu lernen - die Forderung der Gemeinschaft ist es, mit anderen zusammen zu leben und anderen auf derselben Suche Hilfe zu leisten und sie währenddessen zu versorgen.
Dies widerspricht einander nicht - ohne Kleidung, Nahrung, und Sicherheit durch die Gemeinschaft kann sich ein Elf wohl kaum in sich selbst versenken; aber ohne die Erforschung des eigenen Wesens hat ein Elf kaum etwas Bereicherndes in die Gemeinschaft der Elfen beizutragen.
Um also das Prinzip des "das Du und das Wir" wahrhaft zu leben, muss jeder Elf sich selbst individuell ausleben und erfahren - aber ohne auch nur einen Hauch von Selbstsucht oder Selbstbezogenheit.
Die Gesellschaft der Elfen ist daher sehr locker und kennt kaum Zwänge und Vorschriften. Auch einem Anführer muss man nicht zwingend gehorchen, es sei denn es handelt sich um den Verteidigungsfall.
Elfengemeinschaften werden normalerweise von einem Ältestenrat "regiert"; man sucht sich einfach denjenigen, der in einem Bereich am meisten weiß und fragt den um Rat.
Jemand, der also in einer Elfensiedlung fünfmal nach dem "Anführer" fragt, kann durchaus fünf verschiedene Antworten bekommen, je nachdem in welcher Sache er denjenigen vermutlich sprechen will.
Elfen haben sogenannte Coronal (König) oder Seldarelle (Königin), die ihre Herkunft von elfischen Helden herleiten (- und damit zumeist von Corellon Larethian selbst) und die mehrere Elfensiedlungen formal verwalten und bereisen.
Sie können sich vor Geschenken und dergleichen meist kaum retten, haben aber außer Hof zu halten und repräsentative Aufgaben wahrzunehmen kaum andere Pflichten; es sei denn es geht um die Verteidigung ihres Gebietes.
Es ist auch durchaus schon vorgekommen, dass solch ein Herrscher kurzerhand abgesetzt wurde, wenn er sein Amt nicht weise erfüllt hat.
Außerdem regiert eine mondelfische Königin derzeit den großen Königshof in Leuthilspar auf der Insel Immerdar, der von allen Elfen als höchste Authorität geachtet wird.
Elfische Gemeinschaften sind selbst versorgende Gemeinschaften, die mit Jagen, Sammeln und Fischen alles herstellen, was sie benötigen; in all ihren Handlungen achten sie darauf, die Natur nicht zu sehr zu belasten.
Elfische Siedlungen sind daher oft klein und weit verstreut; die niedrige Geburtenrate der Elfen trägt dazu bei, dass sie sich nicht über Gebühr auf der Welt ausbreiten - etwas, dass sie den Menschen übrigens oft vorwerfen.
Spezialisierte Arbeit ist bei den Elfen weitgehend unbekannt, jeder sorgt für das Essen aller und tut darüber hinaus das, was er am besten kann oder ihm am besten gefällt.
Elfen sind dem Handel, besonders dem Handel mit anderen Rassen, aber auch dem Handel mit anderen Elfenstämmen gegenüber nicht sehr aufgeschlossen. Mehr als eine elfische Geschichte erzählt davon, wie der Handel mit den Menschen ihnen den Untergang brachte.
Elfen, die noch nie etwas mit Menschen zu tun hatten, haben darüber hinaus ein ganz anderes Wertverständnis als Menschen. So kann es gut sein, dass sie für einen schön geschliffenen und eingefassten Edelstein den Gegenwert eines Jahresgehaltes des menschlichen Verkäufers zu zahlen bereit sind, für einen rohen, massiven Goldbarren aber nur ein Nichtsigstel seines Wertes. Dies hat oft Verwirrung und Missverständnisse unter den Handelnden ausgelöst, teilweise auch Kämpfe.
Alle Elfen gleichermaßen lehnen es ab, um Dinge zu handeln die sie selbst herstellen oder jagen und sammeln können, denn das würde bedeuten, sich von Außenstehenden abhängig zu machen und gleichzeitig zeigen, dass sie nicht für sich selbst sorgen können. (ein Elf würde also schon u.U. ein Bärenfell *ver* kaufen, es aber nicht einkaufen, wenn er sich so oder so schon im Wald befindet.)
Elfische Gesetze gehen davon aus, das der Beschuldigte seine Tat in vollem Bewusstsein und absichtlich zustande gebracht hat - ein Elf tut nicht irgendetwas "aus versehen", sondern stets im vollen Bewusstsein seiner und aller anderen Personen und der Konsequenzen seines Handelns.
Der Begriff der Gnade ist daher einem Elfen kaum vertraut zu machen - übrigens auch Schmeichelei oder Lügen sind ihnen größtenteils unbekannt. Zwar kennen und nehmen sie gern Komplimente; dafür jedoch jemandem Vergünstigungen oder ähnliches einzuräumen würde ihnen nie in den Sinn kommen.
Wenn ein Elf ein Verbrechen begangen hat, so ist nicht nur er daran schuld, sondern auch die gesamte Elfengemeinschaft, die diesen Elf hat aufwachsen lassen bzw. ihn aufgenommen hat. Eine Strafe für z.b. einen Diebstahl trifft damit auch immer die gesamte Gemeinschaft.
Diese Denkart hat schon öfter zu Problemen mit den Menschen geführt, denn dass eine ganze Stadt für einen darin überfallenen Elfen gerade stehen soll, ist einem menschlichen Stadtrat wohl kaum klar zu machen. Ansonsten handelt der elfische Moralkodex nach dem "Auge um Auge" - Prinzip; wobei eine formelle und öffentliche Entschuldigung sehr hoch angesehen wird, denn der Schuldige gibt zu, sich auf dem falschen Pfad befunden zu haben und nun einen anderen Weg in seinem Leben zu suchen.
5. Das elfische Leben & Wesen
Elfen sind allgemein bekannt als die schönsten Wesen Faerûns, anmutig, von eher zartem Körperbau, durchschnittlich etwa bis zu 6 Fuß hoch und haben außer dem - oft langen - Haupthaar keine weitere Körperbehaarung.
Alle Elfen haben große, leicht schräge und ausdrucksstarke Augen und die typischen, spitz zulaufenden Ohrmuscheln. Es gibt kein Wesen, dass beim allerersten Anblick eines Elfen mit Gleichgültigkeit oder Desinteresse reagieren könnte; auch wenn viele Völker die Elfen für eingebildet oder selbstverliebt halten.
Alle Elfen haben eine große Vorliebe für Magie, deren Verwendung durchweg von allen Elfenvölkern mit Interesse erforscht und bewahrt wird.
Eines der Großen Wunder der Welt sind die Städte und Bauten der Elfen, die oft so gestaltet werden, dass sie sich in ihre natürliche Umgebung vollkommen einfügen, und die Schönheit eine Landschaft eher noch unterstützen als sie zu "verbauen".
Anders als die anderen Rassen Faerûns schlafen die Elfen nicht wirklich, sondern benötigen nur eine etwa vierstündige Phase der Ruhe, die als "Andacht" oder Reverie bekannt ist.
Obwohl die Friedfertigkeit der Elfen beinahe sprichwörtlich ist, haben sie eine lange und blutige Geschichte hinter sich, deren Kenntnis oft für einen Versuch des Verstehens der Kultur und des Verhaltens diese Volkes notwendig ist. So spiegelt sich dies auch in ihrer Sprache wieder, die viele geschichtlich begründete Sprachbilder verwendet oder aus einem anderen Kontext gerissene Umschreibungen einer Sache oder eines Sachverhaltes. Die elfische Sprache zu lernen ist daher nicht allein eine Frage der Vokabeln, sondern auch des Verständnisses für die verwendeten Wort-Bilder.
Typisch für die Elfen, und wahrscheinlich bedingt durch die lange Lebensspanne und den geringen Bedarf an Ruhezeiten, ist eine große Geduld im Umgang mit anderen und das Bestreben, ein Projekt oder ein Kunstwerk eher zu perfektionieren als schnell zu Ende zu bringen. Ein Elf ist nur langsam darin, anderen zu vertrauen oder in jemandem einen Freund zu sehen, aber umgekehrt genauso braucht er genauso lange, um jemandem sein Vertrauen zu entziehen oder zu einem Feind zu erklären. In der Vergangenheit war dies schon öfter Anlass zu bedauerlichen Missverständnissen zwischen den Elfen und anderen Rassen.
Einen Sonderstatus in der Auflistung der Elfenrassen haben die Drow, für sie gilt fast nichts des hier gesagten so wie für die anderen Elfenrassen.
Einige Forscher plädieren deshalb sogar dafür, die Drow nicht als Elfenvolk, sondern als eigene, getrennte Rasse anzusehen; die Geschichte lehrt uns aber etwas anderes.
Elfen kommen untereinander und mit den anderen Völkern Faerûns in der Regel gut aus, wenn sie auch nicht immer dazu tendieren, mit anderen Rassen Kontakt zu suchen, die sie gemeinschaftlich N'Tel'Quess (Nicht-Volk) nennen. Die Hauptfeinde der Elfenvölker sind die Drow und die Orks; was sich aus der besonderen Geschichte dieser Völker erklärt.
Man sagt oft, die Elfen sind die Magie Faerûns, die Schönheit und das Lachen der Welt. Sie haben anerkanntermaßen die schönsten Kunstwerke Faerûns geschaffen und sind in Musik, Magie und der Baukunst führend vor anderen Rassen.
Einen Elf zu erfreuen, ist oft schon mit ganz einfachen Dingen möglich, wie einer schön vorgetragenen Ballade, einer Zaubervorführung oder einem ausgesuchten Gedicht; es sei denn, es handelt sich um einen Sonnenelf - sie sind für ihren exquisiten Kunstgeschmack berühmt.
Um einen Elf zu verärgern, ist schon einiges an Aufwand nötig. Sicher schafft man es, wenn man seine Herkunft in Zweifel zieht oder ihn einen Iskadrow ("weißer Drow") schimpft.
Je nach Volk und Umstand reagieren Elfen sehr vielfältig auf Beleidigungen, einige ziehen sich zurück, andere werden für Jahre erbittert die Waffen sprechen lassen.
Viele Völker halten die Elfen für rätselhaft und über-vorsichtig; ein Volk, dass sich auf sich selbst zurückzieht und sich selbst genug ist.
6. Elfenrassen
6.1. Waldelfen - Sy' Tel'Quessir, Kupferelfen
Aussehen :
Waldelfen sind nach den Mondelfen die zahlreichste Elfenrasse Faerûns, und die einzige Elfenrasse, die für sich in Anspruch nehmen kann, wirklich auf Faerûn entstanden zu sein.
Auch als die Kupferelfen oder Sylvanische Elfen bekannt, haben sie eine kupferfarbene Haut, manchmal mit einem leichten Grünschimmer, und braune, grüne oder gelbe Augen.
Ihr Haar ist normalerweise braun oder schwarz, hin und wieder blond oder kupferrot.
Sie ziehen einfache, weite und meist lederne Kleidung in den Farben des Waldes vor, und Verzierungen in natürlichen Mustern, wie Ranken- oder Blattmuster; Schmuck oder Verzierungen sind allerdings sehr selten in ihrem Volk.
Sie sind ebenfalls etwa 6 Fuß hoch, aber etwas kräftiger gebaut als die anderen Elfenvölker.
Wesen und Kultur :
Waldelfen sind ruhig, ernsthaft und nur mit einem großen Aufwand zu überraschen. Ihre Geduld ist sprichwörtlich. Sie sehen sich als eins mit der Natur und dem Wald, und fühlen sich oft in Städten und größeren Siedlungen unwohl.
Waldelfen erscheint der Drang, Städte oder feste Siedlungen zu bauen unsinnig, selbst bei ihren elfischen Verwandten, den Sonnenelfen; denn sie glauben, dass der Wald sowieso alles zurückholen wird.
Die meisten leben in festen Clangemeinschaften in den großen Wäldern Faerûns, und ihre Gebiete umspannen oft hunderte von Meilen. Viele lehnen es ab, sich mit mehr Besitztümern zu belasten, als sie tragen können, und leben in den hohen Zweigen der großen Bäume oder natürlichen Höhlen.
Es sind schon einige Menschen mitten durch eine Waldelfenstadt gelaufen, ohne etwas davon zu bemerken. Waldelfen sind die geborenen Jäger und Waldläufer, und die Druiden unter ihnen zählen zu den mächtigsten Faerûns. Ihnen werden auch oft Führungsrollen innerhalb der Waldelfengemeinschaften anvertraut.
Mit dem Ende des Rückzugs nach Immerdar knüpfen die Waldelfen recht schnell wieder Kontakte mit der Außenwelt. Sie sind zwar zögerlich darin, anderen Zutritt in ihre Gemeinschaft zu gewähren, verstehen aber, dass sich die Zeiten ändern. Alle Waldelfen sprechen Elfisch, und möglicherweise noch den lokalen Dialekt ihrer Heimat. In der Regel haben sie kaum Interesse daran, noch weitere Sprachen zu erlernen.
Die Magie der Waldelfen liegt ganz auf einer Linie mit der Magie der Druiden, das druidische Weltverständnis spiegelt sich überall in der Kultur der Waldelfen wieder. Im Gegensatz dazu kommt ihnen die Magie der Zauberer, sowie das Wälzen uralter Bücher zum Erlangen von Wissen oft suspekt und merkwürdig vor.
Gegenstände der Waldelfen sind meist aus natürlichem Material, meist aus Holz, und vermeidet das Verarbeiten von Metall in irgendeiner Form. Die Waldelfen verehren unter den Seldarine die Gottheiten, die sich der Natur zugewandt haben, also den Herrn der Blätter, Rillifane Rallathil und Kalrashaar / Mielikki. Einige verehren auch Silvanus, den menschlichen Gott des Waldes. Solonor als dem Gott der Jagd und des Bogenschießens wird oft besondere Verehrung zuteil und sein Name ist oft der Kampfschrei der Waldelfen.
Die Liebe zu Tieren ist allen Waldelfen zu eigen, so dass sie oft zwei, drei oder mehr tierische Gefährten haben. Das Konzept eines Haustieres ist den Waldelfen dagegen völlig fremd.
In den 500 Jahren nach dem Fall ihres Reiches Eaerlann haben sich die Waldelfen komplett von der Außenwelt zurückgezogen und waren den anderen Rassen so gut wie gar nicht bekannt.
Dennoch, oder gerade deswegen, sind sie Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen und freundlich und teilen das Interesse der Mondelfen an den anderen Rassen Faerûns. Sie haben eine lange Geschichte der Kooperation mit den Schildzwergen von Ammarindar, und sind auch freundlich Halblingen und Gnomen gegenüber. Orks und Gnolle dagegen zählen zu ihren meist gehassten Feinden.
Geschichte:
Die Waldelfen, wie wir sie heute kennen, entstammen einer Mischpoke von nach dem letzten Kronenkrieg in die Wälder geflohenen Elfen verschiedener Rassen.
Als die Kronenkriege die Grossen Reiche der Elfen zerstörten, folgten die "Wandernden Jahre", in der die aus ihrer Heimat Vertriebenen ein nomadisches Leben führten.
Schließlich kehrte ein Großteil zurück, um das Vernichtete wieder aufzubauen, aber ein beachtlicher Anteil der damaligen Elfenrassen der Grünelfen, Mondelfen und Sonnenelfen fühlte sich dazu nicht berufen. Sie schwören einander, dass es nie wieder Streitigkeiten und Krieg zwischen den Elfenvölkern geben sollte, und gründeten die ersten Siedlungen, tief in den Wäldern.
Schließlich ging aus diesen Siedlungen das Reich von Eaerlann, das etwa - 4700 DR im östlichen Hochwald gegründet wurde, hervor. Eaerlann unterhielt freundliche Handelsbeziehungen mit den damaligen Zwergen- und Menschenreichen wie Deloun und sogar den Nesseril in der Zeit um - 3900.
Schließlich aber wuchs die Macht der Nesseril ins Unermessliche. Im Jahr -3533 DR fanden und erforschten die Menschen von Nesseril die Nesserrollen in den Ruinen des alten Aryvandaar, eine Magie so stark und furchtbar, dass selbst die Sonnenelfen sie niemals einzusetzen gewagt hatten.
Die Waldelfen versuchten, Nesserils Macht unter Kontrolle zu halten, und als der Nesserkönig Karsus -339 ser mit Hilfe der Rollen versuchte, sich selbst Göttlichkeit zu verleihen und damit ganz Nesseril zerstörte, waren es Waldelfen, die die notleidenden Flüchtlinge aufnahmen.
Aber auch das nahe Menschenreich Ascalhorn versuchte sich in verbotener Magie. Dies hatte zur Folge, dass eine Armee von Teufeln auf Faerûn eindringen konnte und das einstige Reich Ascalhorn zum Tor der Hölle (das heutige Hellgate Keep) verwandelte. Es vernichtete sich nicht nur selbst, sondern ebenso das große Eaerlann. Hunderttausende fielen bei seiner Verteidigung gegen die Dämonen.
Die Waldelfen haben seitdem niemals mehr versucht, ein Reich zu gründen und legen ihr Streben seither lieber auf Heimlichkeit und Vorsicht.
Dem Ruf nach Immerdar sind die Waldelfen nicht gefolgt, aber sie zogen sich tiefer in ihre Waldreiche zurück.
Viele der Waldelfen träumen davon, die Glorie Eaerlanns wiederauferstehen zu lassen, aber diesmal wird ihr Reich aus wachsamen, kleinen Siedlungen bestehen, und nicht aus den befestigten Städten und den stolzen Kriegern von einst.
6.2. Mond-Elfen - Teu' Tel'Quessir, Silberelfen
Aussehen :
Mondelfen sind die häufigste Elfenrasse Faerûns. Sie werden etwa 6 Fuß groß, haben helle, fast weiße Haut, manchmal mit einem hellen Blauton, und silberweißes, schwarzes oder blaues Haar.
Ihre Augen sind blau oder grün mit goldenen Flecken.
Mondelfen ziehen unauffällige, bequeme Kleidung vor, die sich aber oft bei näherem Hinsehen als sehr fein gearbeitet herausstellt und oft mit einer Unzahl kleiner und kleinster Verzierungen besetzt ist. Wenn sie in Sicherheit sind oder zu festlichen Anlässen kleiden sie sich oft in die buntesten Farben.
Die meisten haben halblange Haare, in Zöpfen oder Pferdeschwänzen gebunden, und oft mit Perlen, Spangen, Edelsteinen oder ähnlichem verziert.
Wesen und Kultur :
Mondelfen zählen zu den offensten Elfenarten.
Sie sind von allen Elfen am impulsivsten und bleiben nie für lange Zeit an einem Ort. Die meisten Mondelfen sind ihr Leben lang auf Wanderschaft, wobei sie die unberührte Natur vorziehen.
Sie isolieren sich nicht von den Menschen und den anderen Rassen, sondern sind bekannt dafür, dass sie, anders als die Sonnen- oder Waldelfen verstanden haben, dass auch diese Rassen nicht dumm oder unwichtig sind. Im Gegenteil versuchen sie, die Werte elfischer Gesellschaft in die expandierenden menschlichen Reiche wie Silbrigmond einzubringen. Mondelfen versuchen, während ihres Lebens überall gewesen zu sein und alles gesehen zu haben; sie sind stets neugierig und freundlich, und immer begierig, etwas neues zu erfahren.
Wie ihre Alliierten, die Harfner, glauben die Mondelfen, dass eine einzelne Person, die gegen das Böse aufsteht, einen gewaltigen Unterschied machen kann, und beschützen daher auch des öfteren einsame Wanderer vor Gefahren. Die meisten der Mondelfen haben ein starkes Interesse an Magie, und wenden sich daher früh der Zauberei zu. Dabei liegt ihr Interesse oft darin, nicht einige wenige perfekte magische Gegenstände oder Formeln zu entwickeln, sondern sie experimentieren mit verschiedenen arkanen Pfaden und hunderten ungewöhnlichen Kombinationen.
Mondelfen sind oft von aufgeschlossenem, freundlichen Wesen, singen humorige Lieder und genießen jede Art von Kunst. Trinken und Feiern haben einen festen Platz in der Gesellschaft der Mondelfen; und auch ihre religiösen Zeremonien zu Ehren Angharradh der Dreifaltigen Göttin sind oft laut und ausufernd.
Viele Mondelfen zieht es in die Städte anderer Rassen, seien es in neuerer Zeit die Städte der Menschen oder einstmals die Großen Stadtpaläste der Goldelfen. Wenn sie die Reiselust packt, schließen sie sich in losen Verbünden von 12 oder mehr Mondelfen zusammen und ziehen weiter, meist bleiben sie nicht mehr als ein oder zwei Jahre an einem Ort. Ein typischer Mondelf spricht Espruar, die gemeine Handelssprache und oft fünf oder mehr Sprachen anderer Völker. Ihre erklärten Feinde sind die Drow.
Geschichte:
Die Mondelfen sind durch ihre Wanderlust auf Faerûn überall verbreitet, wenn sie auch niemals große Städte oder Reiche gegründet haben. Das mondelfische Reich von Orishaar, das Lange Verlorene, wurde ebenfalls eigentlich von den Sonnenelfen gegründet. Es wurde -11.2000 DR von den Ilythiiri-Elfen vernichtet.
Mondelfen bildeten aber oft einen Hauptbevölkerungsanteil der Sonnenelfen-Städte und des Elfenreiches von Cormanthyr. Sie gründeten -8600 DR Evereska, heute die einzige Stadt der Mondelfen in Faerûn. Auch sie wurde vor kurzem von den Phaerimm angegriffen und so gut wie zerstört.
Wohl auch aus dem Grund, weil sie niemals viel besaßen das der Zerstörung wert wäre, erging es den Mondelfen während der Kronenkriege und auch späterhin im Verhältnis gesehen besser als den anderen Elfenrassen; entsprechend folgten sie dem Ruf zum Rückzug nach Immerdar nur langsam und in geringeren Zahlen als die anderen Elfen.
Für den normalen Menschen sind daher Mondelfen die "typischen" Elfen Faerûns.
6.3. Sonnenelfen - Ar' Tel'Quessir, Goldelfen
Aussehen :
Nur noch wenige Sonnenelfen sind auf Faerûn geblieben, die weitaus meisten leben heutzutage im fernen Immerdar. Sie sind, wie alle Elfenrassen, etwa 6 Fuß groß, haben bronzene Haut, und golden blonde, kupferrote oder schwarze Haare.
Ihre Augen sind grün oder golden.
Sie tragen oft wundervolle, enganliegende Kleidung und kühlem blau oder grün; und verzieren diese Kleidung reich mit Mithril- oder Goldfäden. Wenn sie Schmuck oder Edelsteine tragen, dann immer von exzellenter Handwerkskunst. Man sagt den Sonnenelfen nach, von einer unirdischen Schönheit und Anmut zu sein.
Wesen und Kultur :
Die Sonnenelfen glauben, dass Corellon Larethian selbst ihnen den Auftrag gegeben hat, die Verteidiger der elfischen Traditionen und der elfischen Geschichte zu sein. Sie sind in allen Dingen extrem geduldig und Perfektionisten, was die Herstellung von (magischen) Gegenständen angeht.
Die Reiche der Sonnenelfen sind die Keime für Legenden und die Geschichte der Sonnenelfen ist integraler Bestandteil der Geschichte Faerûns. Sie gründeten einstmals die weitaus meisten der Städte Faerûns und ziehen gelehrte Studien und das Anhäufen von Wissen in der Regel allen anderen Beschäftigungen vor.
Sie sind sich ihrer reichen Tradition wohl bewusst, distanzieren sich von den "niedrigeren Rassen", und lassen sie auch oft nicht in ihre Reiche ein. Es ist kaum möglich, anderen gegenüber arroganter und stolzer auf die eigene Geschichte zu sein als ein Sonnenelf.
Sonnenelfen sind die geborenen Zauberer, die mächtigsten magischen Wesen auf Faerûn, und es wird gemunkelt, dass sie noch immer das Geheimnis der Hohen Magie besitzen; die mit dem Fall der Nesseril allen anderen Rassen verwehrt wurde.
Sonnenelfen sind sorgfältig, geduldig über jedes Menschenverständnis hinaus, und sehr ernsthaft in jeder ihrer Handlungen. Auch ihre Kunst spiegelt Perfektionismus und die Verachtung anderer Rassen wider, oft lange Epen über historische Heldentaten, Lobpreisungen der Götter und in den düstersten Farben gemalte Tragödien.
Sonnenelfen sprechen Elfisch, und oft lernen sie aus ihrer Liebe zum Lernen heraus viele andere Sprachen, oft auch "tote" Sprachen, also die historischer Völker oder ausgestorbener Rassen. Ein typischer Sonnenelf wird aber darauf bestehen, dass ein eventueller Besucher ihrer Städte Elfisch erlernt, um sich zu verständigen.
Kein Sonnenelf, auch nicht der ärmste, hat nicht mindestens einen Raum voll mit Schriftrollen und Aufzeichnungen seiner Studien.
Was auch immer ein Sonnenelf herstellt, es hat zwei Eigenschaften : Es ist von feinster Qualität, perfekt gearbeitet, und unglaublich alt. Sonnenelfen vernichten begonnene Werkstücke, die nicht ihren Erwartungen entsprechen, und brauchen so oft Jahre für die Fertigstellung eines einzigen Rings oder einer Beinschiene. Dafür haben diese Werkstücke an Schönheit und Perfektion dann aber auch keinen anderen Vergleich in Faerûn.
Sonnenelfen verehren Corellon Larethian aufs tiefste, meist in unglaublich langen, gesprochenen Zeremonien, und auch Labelas Enoreth, den Herrn der Zeit und den Gott der Weisheit und des Wissens. Sie haben gute Beziehungen zu den Mondelfen, die sie auch sehr oft zu belehren versuchen, und bewundern die Waldelfen, denn sie meinen, sie verkörperten die perfekte Einheit der Elfen mit der Natur.
Wilde Elfen verwirren die Sonnenelfen, und im Falle eines Treffens würden sie wahrscheinlich versuchen, ihre "verlorenen Brüder" wieder auf den Pfad der Zivilisation zu bringen.
Die Vorurteile anderen Rassen, besonders den Menschen gegenüber, sind allgemein bekannt. Viele lassen sich nicht einmal dazu herab, mit den "niedrigeren Rassen" zu sprechen.
Drow betrachten die Sonnenelfen als Missgeburten, eine Beleidigung der Götter, die unbedingt beseitigt werden muss. Da sich die Kunde von den Übergriffen der Drow auch auf Immerdar mehr und mehr verbreitet, können wir fast sicher sein, dass wieder mehrere der Sonnenelfen nach Faerûn zurückkehren werden, um dem Einhalt zu gebieten.
Geschichte:
Die Sonnenelfen kamen in der Frühzeit zusammen mit den Mondelfen und den dunkelhäutigen Illithyri nach Faerûn. Obwohl sie damals am wenigsten zahlreich waren, gründeten sie die Großen Reiche, unter anderem Aryvandaar und Ortheier. Dabei bevölkerten ihre Städte oftmals Mond- und Grünelfen - die Sonnenelfen aber sahen sich als die berechtigten Herrscher und Noblen dieser Reiche.Unter der Führerschaft des Hauses Vyshaan wurde besonders das Reich von Aryvandaar zu einem der größten und mächtigsten Elfenreiche aller Zeiten. Sie pflegten, ebenso wie die Illithyri-Elfen, eine aggressive Expansion, und leiteten so mit die Kronenkriege ein. Während sich die ersten vier Kronenkriege vor allem um Land, Macht und Einfluss drehten, versuchte das Herrscherhaus Vyshaan, die eigene Blut- und Erblinie stärker, kriegerischer zu machen.
Sie paarten sich darum mit Dämonen aus dem Abyss.
Als diese Praktiken und die dadurch neu entstandene Rasse der Fey'ri (Dämonenelfen) bekannt wurden, richtete sich der fünfte und letzte Kronenkrieg geben die Vyshaantar und ihre verderbten Abkömmlinge."Vyshaantar" ist im heutigen Elfisch daher eine schlimme Beleidigung.
Die Fey'ri übrigens, die den Herrscherdünkel ihrer Elfeneltern durchaus teilten, wurden teilweise in magischen Taschenuniversen gefangen gesetzt, anstatt sie zu töten. Inzwischen häufen sich die Hinweise, dass zumindest einige von ihnen entkommen sind.
Nach dem fünften und letzten Kronenkrieg und dem Fall des Herrscherhauses der Vynshaan gingen die Sonnenelfen in ihrer Politik sehr viel weniger aggressiv vor; ihren Lebensstil führen sie heute bis auf wenige Abwandlungen fort.
-3983 DR gründeten Sonnenelfen Cormanthyr, das wohl bekannteste der Elfenreiche. Der Aufstieg und Fall der Hauptstadt Myth Drannor und damit dieses Reiches ist einer der integralsten Bestandteile der Geschichte Faerûns. Vieles von dem, was damals gedacht, gelebt und geboten wurde, bildet noch heute die Grundlage der Gesetze Faerûns; vieles an Wissen und Weisheit ist mit dem Fall für immer verloren.
Mit der Errichtung des Stehenden Steins und dem Beginn der heutigen Zeitrechnung des Dalereckoning (also 0 DR), und damit dem Zugeständnis an die Menschen, elfische Lande besiedeln zu dürfen, wurde das Ende der Macht der Sonnenelfen eingeläutet.
Cormanthyr selbst fiel 714 DR mit der Invasion der Feinde der Sonnenelfen in Myth Drannor.
Die Sonnenelfen folgten zu großen Teilen dem mystischen Ruf nach Immerdar und gründeten dort das drittgrößte ihrer Reiche. Nur wenige fühlen den Drang diese abgelegene Insel im äußerten Westen zu verlassen; wenn auch einige in Evereska, der verborgenen Stadt am Rande der großen Wüste Anauroch, leben.
6.4. Wildelfen - Chas' Tel'Quessir, Grünelfen
Aussehen :
Wildelfen sind die seltenste Elfenart Faerûns. Sie leben in den großen Wäldern und Dschungeln, und lassen sich nur selten außerhalb des Waldes blicken.
Sind sind etwas kleiner als die anderen Elfenarten, dafür aber kräftiger und zäher. Ihre Haut ist meist dunkelbraun und die Haare schwarz bis dunkelbraun oder im Alter silberweiß.
An Kleidung tragen die Wildelfen immer nur ein Minimum, dafür alle anderen Formen des Körperschmucks : Tattoos, Kriegsbemalung, Federn und anderer natürlicher Schmuck findet sich reichlich und bei jedem Wildelfen.
Wesen und Kultur :
Die tragische Geschichte der Wildelfen hat sie misstrauisch und argwöhnisch gegenüber Fremden gemacht, und sie leben sehr zurückgezogen.
Sie sind ein sehr stilles Volk, das von Stamm zu Stamm unterschiedlich auf Eindringlinge reagiert. Einige werden sich einfach verstecken, bis ein eventueller Besucher vorbeigezogen ist, andere greifen ihn aus dem Hinterhalt an und benutzen ihre eigene Magie, um sein Gedächtnis zu löschen und ihn fern vom Stammesgebiet auszusetzen.
Sie schließen nur sehr langsam Freundschaft, so langsam, dass die Lebensspanne eines Menschen möglicherweise nicht dazu ausreicht. Wildelfen sind exzellent im Kampf und ziehen ihre Vorteile aus dem Chaos einer Schlacht, bis hin zum Kampfrausch.
Einen wütenden Wildelfenstamm kann nur wenig aufhalten.
Unter ihrem eigenen Volk sind die Wildelfen freundlich und den Mondelfen sehr ähnlich; Feste und Feiern sind häufige Anlässe für Tänze und alle anderen Arten von Vergnügungen.
Die Jagd ist eine der wichtigsten Stammesangelegenheiten; ein Treffpunkt für jung und alt und wird sehr ausgedehnt gefeiert.
Es gibt keine feste Struktur, die die Wildelfen beschreiben könnte. Einige Stämme leben nomadisch, andere in festen Siedlungen, einige haben eine Stammesmutter, andere eine patriarchalische Gesellschaft.
Obwohl sie Musik und Kunst bewundern, glauben die Wildelfen nicht an die Dauerhaftigkeit einer Kunstform, sondern daran, dass der kreative Prozess das wesentliche Element ist. Oft zerstören sie ihre Kunstwerke daher nach der Fertigstellung.
Wildelfen sprechen Elfisch und sonst nur im Ausnahmefall andere Sprachen; durch ihre Zurückgezogenheit pflegen sie kaum Beziehungen zu anderen Völkern.
Sie beten die Seldarine an, allerdings meist nur Rillifane Rallathil, und auch das nicht in großartigen Zeremonien. Die Wildelfen glauben an die Belebtheit aller Dinge und kommunizieren ständig mit den Geistern und ihren tierischen Totems, die über sie wachen.
Sie haben viel von ihrer Magie, ihrer Geschichte und den Hohen Künsten, die ihr Volk einst kannte, vergessen, und sich auf Heimlichkeit und Hexerei, oft auch Schamanismus, spezialisiert.
Geschichte:
Mit der ersten Besiedlungswelle vor 25.000 Jahren kamen die Sy-Tel'Quessir nach Faerûn, die Grünelfen.
Sie waren die Forscher und Entdecker und hatten ihre Freude an der unbesiedelten Welt.
Schließlich gründeten zahllose große Reiche, Thernytaar, Eiellûr, Syopiir, Miyeritar und Keltomir.
Aber mit dem Beginn der Kronenkriege waren es diese Reiche, die die ersten Schläge trafen -10.000 DR waren fast alle diese Reiche bereits von den Ilythiiri-Elfen vernichtet; da die relativ friedlichen Grünelfen sich kaum gegen die grausamen dunkelhäutigen Elfen erwehren konnten.
Für die Grünelfen folgte die Zeit der Wanderungen, in der sie einen nomadischen Lebensstil aufnahmen. Sie erholten sich von diesen Schlägen niemals völlig und gründeten auch keine Reiche mehr, und lebten während dieser Zeit als Ausgestoßene, Flüchtlinge, Sklaven der Ilythiirielfen oder als rastlose Vagabunden.
Während andere Elfenvölker ihre Reiche wieder aufbauten, versteckten sich die Grünelfen in den Tiefen der Wälder, in denen sie auch heute noch leben.
Im Laufe der Zeit vergaßen die Grünelfen viel ihres Wissens; sie spezialisierten sich auf die Kunst des Überlebens : Heimlichkeit, Wachsamkeit und Jagd.
Die hoch angesetzten Bestrebungen der ersten Menschenvölker bestärken die Grünelfen noch darin, sich tiefer in die Wälder zurückzuziehen; erst spalteten sie sich in Clans, dann in Stämme.
Heute sind diese Elfen als die Wildelfen bekannt, eine Rasse, die sich im Laufe der Zeit in den großen, dampfenden Wäldern des südlichen Faerûns verloren hat.
6.5. Drow - Dhaeraow (Verräter), Ssri' Tel'Quessir, Dunkelelfen, Ilythiiri
Aussehen :
Aus dem dunkelhäutigen Elfenvolk der Ssri-Tel'Quessir wurde durch Corellons Fluch die Rasse der Drow, Elfen mit obsidianschwarzer Haut und ganz weißen oder selten hellblonden Haaren. Normalerweise haben sie blutrote Augen, wenn auch helles Lila, Silber, Rosa oder Blau nicht ganz ungewöhnlich ist. In der Regel sind sie schmaler und kleiner als die anderen Elfenvölker. Sie tragen oft bequeme, weite Kleidung in gedeckten Farben. Ein Drow ohne eine Waffe ist ein neugeborenes Baby - oder tot.
Ab dem Jahr 1379 TZ sind die guten Drow (Anhänger Eilistraees) jedoch wieder in die Glaubensgemeinschaft Corellons eingebunden. Diese Ssri'Tel'Quessir wie sie nun wieder heißen sind keine Drow mehr, sondern einfach nur Dunkelelfen, und ihre Haarfarbe ist nicht mehr weiß, sondern so dunkel wie vor Jahrtausenden, also meist schwarz.
Wesen und Kultur :
Drow sind im besten Fall sadistisch, destruktiv und verräterisch; dazu meist über alle Maßen arrogant, da sie sich für die wahren Herren Faerûns halten.
Schon zu ihrem eigenen Volk sind sie neidisch, grausam und misstrauisch; allen anderen Rassen wünschen sie schlicht nichts mehr als einen möglichst schmerzhaften Tod.
Drow sind eine stark matriarchalische und religiöse Gesellschaft, mit deutlich militaristischen Zügen. In der Regel werden sie von der Ilharess, der mächtigsten Priesterin Lolths, angeführt. Sie gründen große Stadtstaaten mit einander bekämpfenden Häusern, allen voran die Adelshäuser, die jeweils wieder von der einflussreichsten weiblichen Drow des Hauses, der sogenannten Mutter Oberin, regiert werden.
Intrigen und Gewaltausbrüche zwischen Angehörigen der verschiedenen Häuser sind an der Tagesordnung, und das empfindliche Gleichgewicht der Macht in einer Drowstadt ändert sich von Tag zu Tag, wenn nicht von Minute zu Minute.
Meist beherrschen Armut, Verzweiflung und Unterdrückung die Städte der Drow. Im Normalfall findet sich im am besten zu verteidigenden Teil der Heimathöhle einer typischen Drowstadt der Tempel der Lolth, manchmal als Teil der Palastanlage der Herrscherfamilie, zusammen mit den anderen Wohnanlagen der Adelshäuser.
Der Rest der Stadt besteht aus einer wilden Siedlung von ärmeren Drow, die schließlich in karge Pilz- und Wurzel-Felder übergehen, von Sklaven zum Nahrungsanbau bewirtschaftet. Mitunter findet man in größeren Städten auch noch Viehweiden, wo Rothé, rinderartige Tiere, gehalten werden. Am Stadtrand finden sich dann die Garnisonen der Armee, nach Geschlecht getrennt, und die Magierschulen.
Oft haben die Drowstädte Abkommen mit einem der anderen Bewohner des Unterreiches, wie zum Beispiel einem alten Drachen, der dann sein Lager in Stadtnähe aufschlagen und sich an den Sklaven beliebig bedienen darf.
Die Drow sprechen gemeinhin De'Shineth, einen elfischen Dialekt, meist auch das ursprüngliche Elfisch und die Handelssprache des Unterreiches, und fast alle Drow beherrschen die typische Zeichensprache der Drow, eine sehr komplexe Sprache, die aus hunderten schnellen Handbewegungen besteht und genauso detailliert sein kann wie die gesprochene Sprache.
Drow-Zauberer haben eine Vorliebe für Runen und zeichenbezogene Zauber; ebenso benutzen fast alle Adelshäuser Runensteine, um sich auszuweisen und unter einander zu unterscheiden.
Drowkrieger arbeiten oft mit betäubenden oder tödlichen Giften und leichten Armbrüsten oder sogenannten Handarmbrüsten. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Drow mit allen anderen Rassen Faerûns Streit suchen und sie als niedere Wesen verachten. Bei Überfällen oder Streifzügen gemachte Gefangene, werden versklavt und müssen den Rest ihres - meist kurzen - Lebens mit dem Nahrungsanbau oder gar als Haustiere einer verwöhnten Drowtocher verbringen. Sklaven werden selten einem Mann vermacht, denn diese sind selbst selten mehr als bessere Sklaven. Für den seltenen Fall, dass ein Mann einen Sklaven erhält, (Begriff hier nicht geschlechtsspezifisch) ist der Sklave entweder nichts wert, oder das "Männchen" hat sich wirklich verdient gemacht.
Im Normalfall hat jedes bessergestellte Quel'lar (Haus der Drow) 2 oder 3 Sklaven pro Drow. Der Handel mit und die Zucht von Sklaven ist eine der Hauptbeschäftigungen der Drow außer dem Kampf, denn Sklaven erledigen alle niederen Arbeiten in den Städten der Drow.
Der offene Hass der Drow gilt aufgrund ihrer Geschichte den Elfen der Oberfläche, die sie als faule Nutznießer eines großen Betruges durch Corellon und die Seldarine an den Ilythiiri sehen; und wenn ein Drow einem "normalen" Elf begegnet, wird er schnell, grausam und in aller Härte reagieren, um demjenigen einen möglichst schmerzhaften Tod zu bereiten. Wobei das natürlich in gewissem Maße auf Gegenseitigkeit beruht.
Manchmal schließen die Drow Bündnisse mit anderen Rassen (außer den Oberflächenelfen), wenn sie meinen, dass es ihrem Volk nützt, aber diese Bündnisse sind immer zeitlich begrenzt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Drow sich ihren vermeintlichen Verbündeten entgegenstellen...
Geschichte:
Zu Anbeginn der Zeiten schufen die Seldarine die Elfen und belebten sie mit den Tränen des Mondes und Corellons Blut, dass bei seinem Kampf mit Gruumsh Einauge auf die Erde gefallen war. Aber von allen Elfenrassen waren die dunkelhäutigen Elfen die aggressivsten. Sie besiedelten als eine der erfolgreichsten Rassen mit den anderen Elfen Faerûn und gründeten das Große Reich von Ilythiir, das sich schnell ausbreitete.
Trotz ihrer eigenen großartigen Werke waren sie neidisch auf Reichtum und Macht anderer Elfenreiche und griffen bald andere Elfennationen an, um mehr Raum für sich beanspruchen zu können.
Während der ersten drei Kronenkriege gelang es ihnen nicht, die Macht der anderen Elfenvölker zu brechen. Sie wandten sich daher an die ausgestoßenen und verbannten Götter der Dämonengruben, insbesondere an Lolth, die ihnen große Magie und Armeen gaben, und die Dunklen Elfen von Ilythiir kamen wie eine zerstörerische Flutwelle über ihre elfischen Verwandten und richteten unermessliches Leid an.
Aber Corellon Larethian, der Gottvater der Elfen, sah, was sie getan hatten und verfluchte die Dunkelelfen. Sie wurden das, was man heute als Drow kennt, verbrannt vom göttlichen Licht Corellons und von der Oberfläche Faerûns verbannt.
Der Begriff Drow ist übrigens eine Verschleifung des elfischen Wortes "dhaeraow" (Verräter) - kein Drow würde sich selbst so bezeichnen. Aus Ihrer Sicht heraus haben die Seldarine in einen elfischen Konflikt unberechtigter weise eingegriffen und die rechtmäßigen Sieger verraten und verbannt.
Nach ihrer Verbannung durchstreiften die Drow die Unterwelt, als Nomaden, lebend wie wilde Tiere, und gruben tiefer und tiefer, um die Nähe zu Lolth zu suchen. Erst durch Lolths Kult und ihre Einflussnahme auf die Kultur der Drow wurden sie zu der Rasse, die sie heute sind.
Die ersten nachgewiesenen festen Siedlungen der Drow stammen aus den Jahren um -9600 DR.
Einer der ersten Schläge der Drow gegen die Rassen der Oberwelt war die Eroberung der großen Zwergenhöhle Bhaerynden um -9000 DR, in der sie ihr zweites Reich, Telantiwar, errichteten.
Telantiwar zerstörte sich selbst durch einen (bei der Art der Drow verständlichen) Bürgerkrieg, der damit endete, dass die gesamte Höhle einstürzte und zu dem wurde, was wir heute als das große Rift des Shaar kennen.
Einige der Städte der Drow sind Sshamath, die Stadt der Dunklen Fäden unter den Fernen Hügeln, Menzoberranzan (Haus Menzoberran), Ched Nassad (Haus Nasadra), Guallidurth, T'lindhet, V'eldrinnsshar oder Yuethindrynn.
In letzter Zeit nehmen die Übergriffe der Drow auf die Oberflächenwelt Faerûns zu, und nicht wenige Gelehrte vermuten, dass die Drow versuchen, sich an das Leben an der hellen Oberfläche der Welt anzupassen, um sie eines Tages zu erobern, wie es ihnen ihrer Meinung nach gebührt.
Die Drow selbst wissen es freilich besser. Die große Gottmutter Lolth schweigt schon seit einiger Zeit und gibt ihren Kleriker-Priesterinnen keine neuen Zauber. Dieses Geheimnis vor der Öffentlichkeit verbergend haben die Priesterinnen alle Mühe, ihre Machtposition zu halten. Ein Zusammenbruch der gesamten Drow-Gesellschaft, wie in Menzoberranzan vor kurzem passiert, wäre die Folge eines Bekanntwerdens.
Um daher von ihren inneren Machtproblemen abzulenken, gehen die Drow aggressiver vor denn je - und stellen zu ihrem Erstaunen fest, dass eigentlich hoffnungslos gedachte Strafexpeditionen Land erobern, im Unterreich längst bekannte Tricks Schrecken und Angst über die Menschen in ihren wackligen Häusern bringen und die schwindende Macht der Drow die Oberweltler Faerûns ihr Antlitz feige verbergen lässt.
Was also kann es anderes sein als der Wille der Göttin, dass die Drow sich endlich zurückholen, was ihnen vor so langer Zeit genommen wurde?
7. Elfische Götter & Glauben
Die Elfen glauben an das Pantheon der Seldarine, übersetzt : "Die Brüder und Schwestern des Waldes". Die Heimatebene dieser Götter ist Arvandor, wo sich auch das elfische Totenreich befindet. Alle elfischen Götter haben "Elfen" als Domäne.
Die Elfenvölker verehren die Seldarine, die Gemeinschaft der guten und neutralen Elfengötter.
Die Grossen Mächte :
- Corellon Larethian - Göttervater und Schöpfer der Elfen.
Domänen : Gutes, Magie, Schutz, Krieg.
- Angharradh - seine Gefährtin (vorwiegend von Mondelfen verehrt).
Domänen : Gutes, Wissen, Pflanzen, Schutz.
Die Mächte der Mitte :
- Aerdrie Faenya - Göttin der Luft und des Wetters, Schutzpatronin der Avariel
Domänen : Luft, Tiere, Gutes.
- Sashelas aus der Tiefe - Gott der Untersee, Prinz der Delfine, Schutzpatron der Meerelfen.
Domänen : Gutes, Wissen, Wasser.
- Erevan Ilesere - Gott der Veränderung, der göttliche Trickser.
Domänen : Tricks, Reisen, Magie.
- Hanali Celanil - Göttin der Schönheit.
Domänen : Gutes, Magie, Schutz.
- Labelas Enoreth - der Herr der Zeit.
Domänen : Gutes, Wissen, Magie.
- Rillifane Rallathil - der Herr der Blätter und der Wildnis.
Domänen : Gutes, Pflanzen, Schutz.
- Sehanine Mondbogen - die Göttin des Mondes.
Domänen : Gutes, Wissen, Reisen.
- Solonor Thelandira - der Gott der Jagd.
Domänen : Gutes, Pflanzen, Krieg.
- Kalreshaar - auch als Mielikki bekannt, die Herrin des Waldes
Die schwächeren Mächte:
- Araleth Letheranil - Gott des Zwielichts und der Sterne (ein heute vergessener Gott)
- Fenmarel Mestarine - der einsame Wolf, hält sich fern von den restlichen Angehörigen der Seldarine.
- Shevarash, der Dunkle Jäger.
Domänen : Chaos, Vergeltung, Krieg
Einige ordnen Kalreshaar auch dieser letzteren Kategorie zu oder betrachten sie gar nicht als Teil der Seldarine.
Die Drow verabscheuen diese Götter, bedingt durch ihre Geschichte. Sie verehren ein eigenes Pantheon, die als die sogenannten Anti-Seldarine bekannt geworden sind.
Glaube der Drow
Die Drow beten die Gottheiten an, die als die "schwarzen Seldarine" bekannt geworden sind, allen voran
- Lolth die Spinnenkönigin
Ihre Domänen sind : Böses, Zerstörung, Tricks
Lolth wird manchmal auch als Lloth (vor allem regional in Menzoberranzan und Ched Nasad) oder Loethe bezeichnet, sie wurde für Ihren Verrat von Corellon in die Dämonengruben des Abyss verbannt.Lolth duldet keine anderen Götter neben sich, dennoch beten Drow-Sekten oft im geheimen andere der schwarzen Seldarine an, z.b. :
- Vhaeraun, den Meister der Schatten, Lolth's Sohn.
Seine Domänen sind : Böses, Reisen, Tricks
- Ghaunadaur, das ewig Lauernde.
Seine Domänen sind : Böses, Zerstörung, Erde.
- Kiaransalee, die Herrin der Toten und der Rache.
Ihre Domänen sind : Böses, Rache, Untot
- Selvetarm, Lolth's Krieger.
Seine Domänen sind : Böses, Spinnen, Krieg
Besonders die Lolthgläubigen männlichen Drow pflegen die Philosophie des "Elam'shin", was übersetzt in etwa "der Wille der Göttin" bedeutet. Damit ist gemeint, dass alles in Lolths Macht liegt, also Gutes wie Schlechtes einfach Schicksal ist, Kismet. Unsinnigen oder widersprüchlichen Befehlen zu gehorchen, ist Elam'shin, ein Glücksfall oder ein vorzeitiger Tod - Elam'shin umfasst alles.
Mit Lolth ging ihre Tocher - Eilistraee, die Herrin der Nachthimmel
freiwillig mit in die Verbannung, obwohl sie die Seldarine nicht verraten hatte. Ihre Domänen sind Gutes, Reisen und Schutz und ihre Kirche ist die Kirche der Guten Drow, deren vereinzelte Anhänger versuchen, in Frieden mit anderen Rassen auf Faerûns Oberfläche zu leben und die Drow von der Verehrung Lolths ab zukehren.
Sie werden von den anderen Drow zumeist als Spinner oder bedauerliche Verrückte abgetan. In den Städten der Menschen haben sie ebenso einen schweren Stand und werden oft nicht einmal innerhalb der Stadtgrenzen geduldet.
Die Elfen glauben, dass es neben den Seldarine noch viele andere Götter wie z.b. die menschlichen Götter gibt; und dass Corellon auch teilweise freundschaftliche Beziehungen zu den guten Göttern anderer Rassen unterhält.
Natürlich gibt es auch viele böse Götter, die gegen die Seldarine arbeiten, allen voran Gruumsh, der noch heute von den Orks verehrt wird.
Der Legende nach war es so, dass die Seldarine sich eine Welt schufen und mit viel Vorsicht an den Körpern der Elfen arbeiteten, die sie später mit Leben füllen und in die Welt setzen wollten. Als die anderen Götter das sahen, schufen sie auf die Schnelle ebenfalls Körper, von denen aber keiner richtig durchdacht war, eben die meisten Monster, die Faerûn heute heimsuchen. Gruumsh schuf die Orks. Es kam zum Krieg der Götter, wo die Seldarine und ihre Alliierten Gruumsh und seinen Getreuen aufs bitterste bekämpften. Zuletzt, in einem erbitterten Zweikampf, stach Corellon Gruumsh ein Auge aus, und er floh.
Mit dem Blut Corellons und den Tränen, die Sehanine während des Kampfes weinte, stellten die Seldarine die Körper der Elfen fertig und setzen sie auf der Welt aus.
Am Anfang liebte Corellon Araushnee und hatte mit ihr eine Tochter und einen Sohn, Eilistraee und Vhaeraun; doch Araunshee verriet ihren Mann an Gruumsh, so dass ihn ein Pfeil treffen konnte.
Die Göttinnen Hanali Celanil, Aerdrie Faenya und Sehanine Mondbogen verschmolzen zu einer mächtigen Göttin, Angharradh, die Dreieinige, um Corellon zu helfen, Araushnee und ihre Kinder in den Abgrund zu verbannen, und Corellons neue Gefährtin zu werden. Araushnee, heute als Lloth bekannt, und Vhaeraun sind heute Götter der Drow, der bösen Dunkelelfen, die ebenfalls von Corellon unter die Erde verbannt wurden.